Brand-Erbisdorf

Wie weiter mit dem Erbisdorfer Wasser?

+++ Information des Oberbürgermeisters +++

Ostern steht bevor; ein Ei gleicht dem Anderen, mitunter aber auch nicht! Dies trifft symbolisch auch dafür zu, wenn wir vom Erbisdorfer Wasser (EW) sprechen. Denn entlang dieses oft auch unter der Straße verlaufenden Gewässers gibt es zahlreiche Segmente, die es beim Bauen zu unterscheiden gilt. Zu Bauabschnitten (BA) und Bauwerken (BW) möchte ich an dieser Stelle informieren; entlang der Talstraße ist das Erbisdorfer Wasser in drei Bauabschnitte gegliedert.

Der erste Bauabschnitt begann unterhalb der Brücke zur Kläranlage und ist mit den Bauwerken 1-12 längst komplett.

Der zweite BA mit den Bauwerken 13-25 reicht von der Feuerwehr bis auf Höhe Haus-Nr. Talstraße 24 / Abzweig Rosenhof
(siehe Lageplan oben). Darin befinden sich auch die Bauwerke 18-20 und genau dort sind Straßenbau und Gewässerausbau besonders eng verbunden. Deshalb wird der etwa 930 m lange Ausbau der BW 18-20 entlang der Staatsstraße 206 (und des Trogkanals BW 34 weiter oben) in Regie des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (LASuV) stattfinden. Hierzu gibt es Baurecht, respektable Fördermittel für uns und die Ausschreibung der Leistungen fand mittlerweile statt (vgl. mein Artikel im Bergstadtecho 1/2024). Es bewarb sich eine Baufirma. Allerdings lag der Ausführungspreis eklatant über der Kostenschätzung! Deshalb sah sich das LASuV gezwungen die Ausschreibung aufzuheben. Definitiv gibt es also keinen Baustart für die große Maßnahme in diesem Frühjahr. Zurzeit denkt man seitens des Freistaates über das weitere Vorgehen nach und ganz ehrlich: wir haben empfohlen, umgehend dieses Jahr erneut den Bau auszuschreiben, jedoch als Baustart das
Frühjahr 2025 anzusetzen. Sodann hätten mehrere Firmen mit noch ungefüllten Auftragsbüchern genug Zeit, faire Angebote abzugeben.

Für den reinen Gewässerabschnitt der Bauwerke 21-25 (ab Talstraße Nr. 53 aufwärts) strebt die städtische Bauverwaltung aktualisierte ingenieurtechnische Planungen noch für dieses Jahr an. Über den weiteren Werdegang und bei Neuigkeiten
bezüglich des 2. BA werde ich Sie, sehr geehrte Leserschaft, zu gegebener Zeit informieren. Auch wird dann die Zeit für Bürgerversammlungen zu dieser Bauthematik sein.

Der dritte BA umfasst alle höher gelegenen Bauwerke und Straßenabschnitte. Das BW 26 (Gewässergraben nahe Talstraße 30) ist seit längerer Zeit in Regie der Stadt fertiggestellt worden. Weil auch die Bauwerke 27-33 unser Erbisdorfer Wasser ausschließlich als Gewässer zweiter Ordnung betreffen, so fungiert hierfür explizit die Kommune selbst als Baulast- und Unterhaltsträger. Jener Ausbau des Gewässers steht jetzt unmittelbar bevor. Der Stadtrat vergab Ende Januar 2024 für rund 620.000 EUR die Bauleistungen für die Maßnahme „Ausbau EW, BW 27-33, Ingenieur-, Wasser- und Tiefbau“ in St. Michaelis an eine regional bewährte Baufirma (zehn Angebote hatten vorgelegen!). Ausdrücklich bedanke ich mich bei unserer zuständigen Bauverwaltung im Stadthaus für das prima (Zwischen-)Ergebnis und bei unserem Eigenbetrieb „Oberes Striegistal“ für dessen fachliche Projektunterstützung, die in kollegialer und unkomplizierter Weise bei der Erarbeitung der Plan- und Ausführungsdokumente geleistet worden ist. Naja, und gern hätten auch wir die nun städtischerseits vorgesehenen Arbeiten parallel zu den oben genannten BW 18-20 erledigt …

Die Baumaßnahme BW 27-33 betrifft sowohl die Brücke „Am Rautenkranz“ bei Haus-Nr. Talstraße 25 (Bauwerk 28), die Grundstücke von Talstraße 23 und 25 (Bauwerk 29) als auch die zweite Brücke „Am Rautenkranz“ in Höhe Haus Talstraße 21 (Bauwerk 32). Beide Brücken (sog. Durchlassbauwerke) werden neu gebaut. Allein das Durchlassbauwerk neben Talstr. 21 kostet etwa 125.000 EUR. Von der Sächsischen Aufbaubank (SAB) erhält die Stadt dafür einen Zuschuss von gut 89.000 EUR zur Beseitigung von Schäden, die durch das Starkregen- und Hochwasserereignis im Juli 2021 verursacht worden sind. Die Verdolung des Gewässers auf Privatgrundstücken wird ersetzt und entsprechend vergrößert. Das jahrzehntelang vorgehaltene Provisorium für ein Streichwehr innerhalb der Staatsstraße 206 wird entfernt und der Entlastungskanal für das dortige Regenüberlaufbecken (RÜB 4) wird baulich geschlossen. Auf einer zweiten Abbildung ist die Lage der Bauwerke 27-34 etwas detaillierter dargestellt.

Die betroffenen Anwohner wurden bereits von der Verwaltung direkt in Kenntnis gesetzt und klärten anfängliche Fragen, danke. Für die genannten Arbeiten soll am 2. April Baustart sein; die Dauer ist bis 30. Oktober 2024 veranschlagt. Begonnen wird an der Brücke (BW 28) zu den Hausnummern „Talstraße 4 bis 12“.

Begleitend wird es Verkehrseinschränkungen durch Sperrung entlang der S 206 geben müssen – überwiegend durch halbseitige Sperrung mit Ampelregelung. Außerdem braucht es eine Vollsperrung ab dem 24. Juni, dies für maximal sechs
Wochen, um nach den Sommerferien nicht noch zusätzliche Probleme für die Schulbusse zu schaffen.

Der dritte Bauabschnitt reicht bekanntlich bis zur Erbisdorfer Flur hinein. Der Gewässerbau ist mit den Regenrückhalte-Tei-
chen „Morgenstern“ (BW 39) und dem Bachbett beim Knappenweg (BW 40) seit langem schon vollzogen. Der in Verantwortung des LASuV liegende Straßenbau (Sanierung im Bestand) der vorhandenen „Hoppelpiste“, aus deren Löchern über Jahrzehnte teils gar Hügel geworden sind, steht leider weiterhin aus und wohl in den Sternen. Die Winterflickung erscheint mir speziell bei jenem Abschnitt mittlerweile als Verschwendung gegenüber dem „Endlich-mal-machen!“.

Wie dargelegt haben wir es mit vielen verschiedenen Abschnitten beim „Erbisdorfer Wasser“ zu tun. Mögen alle diese
hoffentlich in den allernächsten Jahren bald mal wirklich fertig sein und damit zusammen das große Ganze bilden. Aufenthaltsqualität und Sicherheit aller St. Michaeliser Anlieger und der Durchreisenden dürfen nicht länger leiden. Die jetzigen Arbeiten der Stadt sind dafür wichtig.

Ihnen wünsche ich nunmehr frohe Ostern, ein frisches Osterwasser und festliche Zeit voller Frühlingshoffnung!

Ihr
Dr. Martin Antonow
Oberbürgermeister

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